Dry January? WTF!
Trinken bzw. Trunkenheit ist Kulturgeschichte. Ebenso Kulturgeschichte ist die Fastenzeit. Der „Dry January“ der Hipster ist die lame duck von Anti-Alkoholismus. Not even ein Kompromiss, sondern regelrecht feige.
Trinken bzw. Trunkenheit ist Kulturgeschichte. Ebenso Kulturgeschichte ist die Fastenzeit. Der „Dry January“ der Hipster ist die lame duck von Anti-Alkoholismus. Not even ein Kompromiss, sondern regelrecht feige.
Seit vergangener Woche gibt es eine neue Sonderausstellung im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. „Berauschend“ widmet sich der gesellschaftlichen Trinkkultur, genauer gesagt „10.000 Jahren Bier und Wein“. Und stellt auch die Gefahren von Alkohol umfassend dar.
Bier stärker einbrauen, um es haltbar zu machen und mit auf Seefahrt zu nehmen? Klingt nach India Pale Ale, oder? Gab’s aber auch schon früh in Deutschland. Hansebier, Schiffsbier oder Handelsbier heißt der Sud.
In den ersten beiden Corona-Jahren war es zwar hart für Brauereien und Brauer, aber sie überlebten, irgendwie. Noch bezogen sich die Verluste auf die Einnahmen durch gecancelte Feste. Im Februar titelte das Branchen-Magazin „Getränke-News“ drastisch: „Das Brauerei-Sterben hat begonnen“. Nicht übertrieben. Auch in der Region Stuttgart mussten in diesem Jahr drei Craft-Brauereien aufgeben.
Der Meister des Schräggastro-Journalismus Thomas Lang hat einen neuen Stuttgarter Bierkrimi geschrieben. Sein Antiheld Minkin ist zurück und muss diesmal im Bierland Belgien auf den Spuren der Trappisten Bier-Frevel und Schlimmeres verhindern.
Corona macht den Craft-Brauern und Bier-Unternehmern zu schaffen. Ohne die staatliche Soforthilfe gäbe es einige nicht mehr. „Wir haben uns ganz gut über Wasser gehalten. Aber wenn weitere Einschränkungen kommen, wird es richtig eng“, sagt Santiago Javier Ramirez Aguilar vom Bierwerk Gerstenfux. Wie Santiago und andere in der Region Stuttgart durch den zweiten Lockdown kommen.
Ich wurde in letzter Zeit gleich mehrfach gefragt, was Bierstacheln ist, ob ich das kenne und ob ich das mal erklären könnte. Der Brauch wird erfreulicherweise immer bekannter und wurde kürzlich sogar bei „Das perfekte Dinner“ aus Bayreuth gezeigt.
Collaboration Brews sind inzwischen gang und gäbe. Maisel & Friends in Bayreuth macht aber von Anfang an noch was viel Geileres: den Freundschaftssud. Der Hopfenreiter 2020, Nr. 5 bereits, ist ein goldener Reiter!
Momentan läuft im Ersten die Wiesn-Serie „Oktoberfest 1900“. Die meisten Medien stören sich an der Faktenarmut und dem wagen Zusatz „Nach wahren Begebenheiten“. Tatsächlich wurden die aber zahlreich berücksichtigt. Ein Faktencheck.
Diese Krise aufgrund des f***ing Coronaviruses wird vermutlich schlimmer werden als die Weltwirtschaftskrisen von 1923, 1929 und 2008. Da braucht es viel Alkohol. Kein Witz: Wenn Ihr es Euch leisten könnt, trinkt und bestellt lokal. Es ist erstaunlich und wenigstens ein Hoffnungsschimmer, was online in Sachen Craftbier alles geht. Support your local brewers!