Erst vor kurzem habe ich geschrieben, dass der Kraftpaule in Stuttgart gerettet scheint – vorerst jedenfalls. Das ist leider nur noch zur Hälfte richtig. Denn in Folge einer Niederlage vor Gericht im Streit mit einem der Eigentümer aus der Eigentümergemeinschaft, die das Haus am Stöckach besitzt, in dem der Kraftpaule residiert, musste der Schankbetrieb ad hoc gestoppt werden. Das geht aus einem Video-Statement hervor, dass die Betreiber um Thorsten Schwämmle am Freitag veröffentlicht haben.
„Das trifft uns sehr hart, denn nach zwei Jahren haben wir das Gefühl, dass wir hier im Osten angekommen sind. Der Laden ist immer voll“, sagt Schwämmle im Video. Der Eigentümer sah eine Wertminderung der Immobilie durch ein Geschäft im Erdgeschoss mit Schankbetrieb. Ein Lokal ist jedoch laut Teilungserklärung der Eigentümergemeinschaft erwünscht.
Da der Mietvertrag aber noch um ein Jahr verlängert worden war, überlegen die Jungs nun, schnell komplett in einen Shop umzuwandeln. Auch Tastings in geschlossener Gesellschaft sollen weiterhin möglich sein. Außerdem sucht man nach wie vor fieberhaft nach einer neuen Location. Und die Jungs wollen versuchen, diesen Sommer bei Pop-ups und Festen ihr Bier an den Mann und die Frau zu bringen, wie Schwämmle im „Stadtkind“ verriet. Das halbe Aus für den Kraftpaule trifft die Betreiber nicht ganz überraschend. „Am Ende zählt doch immer nur die Kohle in Stuttgart. Sobald du was eigenes auf die Beine stellen willst, scheiterst du entweder am Preiskampf hier oder an irgendwelchen Klagen. Ein Marktplatz, an dem ein Nespresso-Laden statt eines inhabergeführten Cafés steht, sagt doch eigentlich schon alles über eine Stadt“, so Schwämmle.
Wer selbst eine Location hat oder weiß, soll sich melden. Unter #kraftpauleretten werden alle zukünftigen Aktivitäten in den sozialen Medien angekündigt, hieß es.
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